Topping Sub

Topping from the bottom?

Der Begriff “Topping from the bottom” heißt übersetzt nichts anderes als „Führung von unten. Die Führung von unten bedeutet im BDSM Kontext, den dominanten Partner durch bestimmte Aktionen zu gewünschten Reaktionen zu bringen.  Das basiert auf einer einfachen Grundregel des menschlichen Miteinanders, das Verhalten immer eine Reaktion bewirkt.

Topping from the bottom BDSM Sub
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Im BDSM spricht man auch ganz allgemein von „Topping from the bottom“, wenn die Erfüllung der Wünsche und Fantasien des/der Subs im Vordergrund stehen und Top nur noch als Erfüllungsgehilfe dient. In diesen Zusammenhang fällt dann auch schnell der Begriff „Wunschzettel Sub“.

Der oder die Wunschzettel Sub

In den BDSM Communitys ist die Wunschzettel Sub relativ einfach zu erkennen. Sie weiß am besten wie ein Dom oder Top sich zu benehmen hat und spricht gerne über Ihre jahrelangen Erfahrungen. Sie sieht sich gerne als “Mentor” für die Anfängerinnen und sich selbst als das größte Glück überhaupt für jeden Mann. Überspitzt gesagt müssen wir ihnen dankbar dafür sein, dass sie sich einen Dom devot hingeben. Und wehe ein Dom oder Top schreibt etwas, das nicht Ihren Vorstellungen entspricht, der wird dann schnell und einfach virtuell abgewatscht. Für diesen meist weibliche Vertreter einer Wunschzettel Sub, funktioniert D/s nach einer einfachen Regel – I have the pussy so I make the rules!

Erfüllungsgehilfe

Nüchtern betrachtet bestimmt Sub ohnehin den Rahmen des Spiels – durch die Tabus den äußeren und durch die Grenzen den inneren Rahmen. Zu beider Zufriedenheit hält sich Dom an diesen Rahmen – lässt dieser ihm doch im Allgemeinen genug Gestaltungsspielraum. Die Wunschzettel Sub geht jedoch darüber hinaus. Sie bestimmt nicht nur den Rahmen, sondern den auch den Ablauf einer Session. Sie macht Dom zum Erfüllungsgehilfen Ihrer/seiner Fantasien und Vorlieben.

 

Der Dom als Erfüllunsgehilfe im BDSM
Bildquelle: SMoRuN

In der Theorie hört sich das nach einen ziemlichen Fiasko für jeden Top an. Aber wie sieht es mit der Praxis aus? Wo fängt „Topping from the bottom“ an und wo hört es auf?

Beziehungsebene

Wir z.B. pflegen einen sehr Partnerschaftlichen Umgang in unserer BDSM Beziehung. Wir haben einige wenige Regeln und Rituale. Wir kommunizieren auf der Beziehungsebene als gleichwertige Partner. Dadurch ergeben sich oft Gespräche über verschiedene SM-Praktiken, Techniken, Spielzeuge, SM Clubs und so weiter. Wir thematisieren gerne unser BDSM, sprechen offen über unsere Sehnsüchte, Vorstellungen und Wünsche.

In einer Session selbst dulde ich jedoch keine Mitsprache. Da ist die Rollenverteilung eindeutig und wir befinden uns im Dom-Sub-Verhältnis. An meine Regeln muss sie sich, ohne Wenn und Aber halten. Gerne baue ich Ihre Vorstellungen mit ein, über das wann, wie und wo bestimme ich jedoch alleine.

Diese indirekte Art, die Wünsche meiner Sub in eine Session einfließen zu lassen, ist für mich eine Form von Respekt bzw. Wertschätzung meiner Sub und hat für mich selbst wenig mit einem „Topping from the bottom“ zu tun.

D/s Beziehung

Für Personen, die in einer  24/7 Beziehung leben, wäre die Mitsprache der Sub auf der Beziehungsebene vielleicht schon ein No-Go Sie sind es meiner Meinung nach gewohnt, dass Ihre Sub alles tut, was verlangt wird. Wunschzettel oder sogar Widerworte sind für sie eher fremd. Eine Sub die Ihre Neigung lebt, wird auch nie auf die Idee kommen, Ihren Dom Vorschriften zu machen. Nach Ihrer Vorstellung gehört sich dies einfach nicht.

Sein wir doch mal ehrlich

Die Frage, wo fängt „Topping from the bottom“ an und wo hört es auf, muss letztendlich jedes Paar für sich entscheiden. Eine allgemein gültige Definition gibt es eben zu wenig, wie die Regeln aus dem großen schwarzen Buch des BDSM!

 

Letzte Aktualisierung: 2021-01-05 21:07:15

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