Zu deutsch schmutzige Rede
Dirty Talk lässt sich nicht klar definieren. Für jeden ist die Grenze zum Dirty Talk anders, Wahrnehmung und Wirkung sind von Person zu Person unterschiedlich. Schon im normalen Liebesspiel werden gerne Worte wie „du geiles Luder“ oder ähnliches Benutzt. Auch das kann bereits für manchen zum Dirty Talk gehören, anderen erscheint es eher langweilig und zählt für sie zum Vanilla.
Im BDSM wird Dirty Talk vom Top genutzt, um seinen Bottom zu demütigen und in seine Grenzen zu weisen, ihm/ihr seinen Platz zuzuweisen. Dabei wird durch Worte ein Gefühl der Erniedrigung und Machtlosigkeit, eine Degradierung zu einem wertlosen Ding und Furcht erzeugt. Männliche Subs werden auch gerne von ihren Femdoms verbal zwangsverweiblicht. Auch einfache Anweisungen können über den Dirty Talk Erniedrigung und Erregung erzeugen.
Auch wenn Bottoms verbale Erniedrigung brauchen, sollte der/die Top doch im Vorfeld mit dem Bottom abklären, ob es Tabuwörter gibt, die eventuell eine starke negative Assoziation bei Bottom auslösen können. Auch deshalb sollte der/die Top während der Session auf die Reaktionen des/der Bottom achten, um zu lesen auf welche Art des Dirty Talks der/die Bottom anspringt und welche ihm vielleicht unangenehm ist.
Nicht nur der Top bedient sich dem Dirty Talk, auch der/die Bottom kann es nutzen, um die Stimmung anzuheizen oder den/die Top zu necken. So kann zwischen Top und Bottom durch den Dirty Talk eine aufgeheizte Stimmung entstehen, die für eine deutlich gesteigerte Erregung und „heftigere“ Orgasmen sorgen kann.
In den vergangenen Jahrzehnten hat der Dirty Talk auch unter den Stinos mehr und mehr Gefallen gefunden. Besonders bei jungen Frauen erfreut sich der Dirty Talk einer wachsenden Beliebtheit. Im Gegensatz zum Dirty Talk im BDSM geht es bei den Stinos jedoch darum, sich gegenseitig mit obszönen Worten und Bezeichnungen aufzugeilen und für einen Kick zu sorgen.