Auf der Straße ist in dem türkischen Café am frühen Nachmittag kein Platz mehr zu finden, dafür aber innen an den geöffneten Scheiben zur Straße hin. Ich nehme meine Sonnenbrille ab, du behältst deine auf, es ist sehr hell hier. Ich frage dich, ob du gut durchgekommen bist und gestehe, dass ich schon länger da bin. Nach dem ersten Schluck Kaffee sagst du, du hättest ein wenig Angst. Du fragst dich, wie groß meine Erwartungshaltung ist und erzählst mir, dass du manchmal auch Furcht vor deiner eigenen Courage hast. Ich schaue dich fragend an, deshalb fügst du hinzu, dass es dich manchmal Dinge ertragen lässt, die nicht immer gut sind. Ich greife nach deiner Hand und sage, dass das in Ordnung sei und dass ich auf dich aufpassen werde. Jedenfalls nimmst du nun deine Sonnenbrille ab und lächelst. Tee wäre immer gut, erklärst du mir mit deinem jetzt offenen Blick, solltest du mal traurig sein oder anders in dich gekehrt. Den könne ich dir verabreichen, falls etwas nicht gut laufen würde. Ich merke nicht zum ersten Mal, wie sehr ich dich mag. Es ist gut, diese Zuneigung zu empfinden.
Wir haben eine kleine Liste von Dingen, die noch zu besorgen sind. Kondome und Kerzen ohne Bienenwachs, viel Wasser, Kekse, Knabberkram. Das gibt es alles fußläufig. Die Einkaufstasche ist schwer, ich will sie dir abnehmen, doch du gibst sie nicht her. Deine Augen wollen mir etwas mitteilen, vielleicht verstehe ich es und bestehe deshalb nicht weiter auf dem Tragen der Einkäufe. Ich suche in meiner Hosentasche nach dem Schlüssel für unser Refugium, während ich voran gehe. Wir sind nicht bei dir und nicht bei mir und ich betaste immer wieder den schweren Anhänger, was du nicht sehen kannst. Deine Aufregung, die ich die ganze Zeit über spüre, ist anders als meine, viel schöner, sie zwingt dich zum Schweigen. Wir holen unser kleines Gepäck aus den Autos und sind angekommen, als ich die Tür hinter uns schließe und dich mit Küssen und anderen Berührungen davon abhalte, sofort etwas Nützliches zu tun. Ich spüre deine Lust, gehe aber darüber hinweg. Es ist mein Plan, der hier abläuft.
Alles ist entspannt, nichts drängt, es ist noch hell draußen. Allein die Musikauswahl nimmt Zeit in Anspruch. Du hast Al Green dabei. Ich mag Al Green. Wir fassen uns zärtlich an, küssen wieder und irgendwann fordere ich dich auf, es so zu tun, wie das ein liebeserfahrenes Flittchen machen würde und weil du mich diese Rolle so intensiv spüren lässt, beginnt es hier, wirklich körperlich zu werden. Langsam erst, dann dränge ich auf mehr, ich mache dich zu meiner Liebesbeute. Griffe in dein Haar, Ausflüge unter deine Kleidung, Inbesitznahme der schönen Berührungspunkte an dir, aber auch das Stoßen an Grenzen, kleine Kämpfe. Ich bekomme, was ich will. Als ich dich mittendrin nackt in die Küche schicke, einen Kaffee zu kochen, folge ich kurz darauf, denn ich will auf keine Sekunde einer Sicht auf dich als dienlichem Wesen verzichten. Selbst deine schamige Unsicherheit, die das Betrachtetwerden verursacht, macht mich glücklich. Es ist stimmig zwischen uns, das Komplementäre unserer Wünsche erfüllt sich ziemlich unverstellt. Ich genieße und ich erkenne, wie du zu mir stehst, so nackt und in der Dienstbarkeit des braven Mädchens mit allen abgreifbaren Teilen deines Körpers und dem Gehorsam, meine übergeordnete Stellung anzuerkennen. Davon kann ich nicht genug bekommen.
Wir arbeiten notwendige Lernhilfen für dich ab. Es gibt eine Liste dazu, eine Aufrechnung von Fehlern, die dir in den vergangenen Tagen unterlaufen sind, um die ich mich kümmern muss. Du hast eine gehörige Anzahl an Liegestützen zu leisten und ich sorge für eine Erschwernis dabei, presse mit dem Griffstück einer Gerte dich zusätzlich nach unten, sodass du Probleme bekommst. Dich so zu meinen Füßen zu haben, lässt mich meine Macht fühlen, ist ziemlich stark. Ich bin streng zu dir und zähle nur die vollständig erbrachten Liegestütze, gebe keinen Bonus. Doch es ist zu heiß, du kämpfst gegen das Erlahmen deiner Kräfte, bist am Verzweifeln, als der neunte nicht gelingen will und du schaffst danach keinen weiteren mehr. Wir brechen ab, nur will ich dir die einprägsamen Korrekturen an unaufmerksamem und gelegentlich trotzigem Verhalten nicht ersparen, wandle den Rest 1 zu 3 in Züchtigungen um, die ich in der für später anberaumten Zeit verabreichen werde. Du akzeptierst, was sollte es auch zu diskutieren geben und ich versichere, es nur gut mir dir zu meinen.
Irgendwann haben wir Hunger und gehen etwas Essen. Wir trinken Mojito, plaudern, sind eigentlich fast raus aus dem vorherigen Gefälle zwischen uns. Nur meine Hand, die dich hin und wieder in Verlegenheit bringen will, wenn keiner hinschaut, lässt dich mitten im Sprechen verstummen. Das Verlangen nach dir ist unglaublich groß. Immer wieder streichle ich dein Haar oder berühre deinen Arm, lege deine Hand auf mein Bein und spüre die Energie, die zwischen uns fließt. Ein wenig bringt mich das aus dem Konzept, weil ich mir im Moment vorstellen könnte, dich nachher einfach nur zu vögeln und mich endlos streicheln zu lassen, würde ich all die feineren Schlüsselreize ausblenden, die du von Anfang an aussendest. Sie sind von der Dosis nie aufdringlich, deshalb vielleicht auch so wirksam auf mich; sie holen mich von einem ganz anderen Ort ab. Als wir zurückkehren, ist es schon spät am Abend. Uns steht etwas Wichtiges bevor, etwas das wir unbedingt tun wollten; das übers Knie Legen war gemeinsames Kopfkino. Es ist der Start in deine Bestrafung. Darüber hatten wir oft gesprochen. Ich merke, wie die Spannung zwischen uns steigt. Das Mäandrieren meiner Lust scheint zu Ende zu sein; ich spüre jetzt einen geradlinigen, ruhigen Fluss in mir. Du aber kannst nicht verbergen, dass du unsicher bist. Ich ahne, dass du dich zwingst, mich nicht mit Fragen zu nerven und mir Versicherungen abzuringen, dass es so oder so wird. Mit ernstem Blick hole ich dich zu mir heran, sehe, dass du deine Augen schließt und ziehe deine Gymnastikhose samt Slip herunter, lasse aber alles noch über deinen Knien. Ich fessele mit dem kurzen Seil deine Hände, drücke sie dann in meinen Schoß, damit du durch meine Hose hindurch meine Erektion spürst. Alles ist ganz leise, ich rede nur wenig. Das jetzt ist für mich unglaublich intensives Erleben an dir und deine Gesichtssprache mit diesem Wissen ist wunderschön. Du musst dich über meine Beine legen und ich richte dich aus, bis du perfekt positioniert bist, mein linker Arm eine Klammer um deinen Oberkörper bilden kann, falls ich es brauche.
Vorsichtig fange ich an, deinen Hintern zu betasten, nehme das kleine, lustige Einhorn, das oberhalb deiner rechten Hüfte tätowiert ist, mit in mein Befühlen hinein, tue dieses sanfte Erkunden recht lange. Zeitweise schließe ich dabei die Augen und lasse allmählich meine Berührungen zu Schlägen werden. Erst bist du nicht zu hören, dann werde ich härter und du beginnst zu wimmern. Nach einer Reihe von Schlägen bringt mich das einsetzende Brennen in meiner Handfläche dazu, noch stärker zuzuschlagen und du versuchst dich aus meiner Umklammerung herauszuwinden. Deine Gegenwehr und mein Nichtloslassenwollen treiben mich voran, auch weil das Weitermachen über diesen Punkt hinaus vorab unsere gemeinsame Entscheidung war. Ich lasse nicht locker, presse dich noch fester in die Matratze und spreche Ermahnungen aus, eine Pause entsteht nicht, drei- oder viermal muss ich dich noch mit Armgewalt in dieser Position halten und seltsamerweise spüre ich den Schmerz in meiner Hand bald kaum noch. Vielleicht weil etwas anderes sich bemerkbar macht, das mich mehr beschäftigt. Deine Not mit dem Schmerz und deiner demütigenden Position ist für mich so klar fassbar, es ist als Essenz aus Gegenwehr und jedem einzelnen Laut, den ich von dir vernehme, in mich gedrungen. Bei einem kurzen Griff zwischen deine Beine spüre ich die Nässe. Ich schlage irgendwie aus Zuneigung heraus, da ist viel Nähe, so paradox das klingen mag. Mich berührt es sehr, dass du das für mich aushältst und irgendwann auch mit den Versuchen aufhörst, den Schlägen auszuweichen. Ich frage nach, ob alles gut ist und lasse dich zweimal antworten, um sicherzugehen.
Bis mein Arm im Sitzen nicht mehr kann, mache ich weiter, löse dann meine Umklammerung und positioniere dich neu mit herausgestrecktem Hintern und deinem Gesicht auf der Matratze, um Gerten und den Rohrstock einzusetzen. Einmal noch schaust du zu mir auf, dann vergräbst du dein Gesicht im Laken, schreckst bei meinem ersten Hieb zusammen und ich versinke immer mehr im Strom deiner Befindlichkeitsmeldungen. Längst läuft ein anderes Bedürfnis an dir nebenher. Mit deinen Tränchen und dem roten, gestriemten Hintern, ist der Wunsch gekommen, dich als ordinäres Sexobjekt zu benutzen. Ich finde dich bald genug bestraft, doch immer noch zu fest von deinem Ausdruck her. Mein Schwanz muss dringend in deine Möse. Die Schläge haben etwas in dir geöffnet, für mich unübersehbar. Mit dem f*cken nach der Art, dich die zynische Reduzierung auf Penetrieroptionen spüren zu lassen, mache ich dich nun weich. Es geht schnell los, ich tue es von hinten mit wuchtigen Stößen, ich greife in dein Haar, halte dich hart und es kommt mir vor, als würde ich dich reiten, bis ich den Takt noch erhöhe und dich irgendwann „mein Fickmädchen“ nenne, keinen Schritt mehr weiter kann und in dir komme.
Mit freundlicher Genehmigung von
m.brody
2018/2019