Jemand vorzuwerfen "unauthentisch" zu sein, wenn er nicht dem eigenen Massstab entspricht, halte ich für Unsinn und unanständig.
Doch so viele haben eine virtuelle Identität, die einer realen Betrachtung nicht standhält. Einige können diese "Fassade" vielleicht noch beim ersten Kennlernen aufrechterhalten.
Deine Aussage halte ich für zu kurz gedacht. Es gibt nur meinen eigenen Maßstab, der mir hilft die Schaumschläger und Schauspieler, gerade im BDSM auszufiltern. Zumal Du mit Deiner Aussage selbst jeden anderen die Authentizität abspricht.
Per Definition bedeutet "Authentisch" so zu sein, wie man ist. Man muss nicht lernen sich selber zu sein. Das ist man immer "automatisch".
Meiner Meinung ist das Problem eher, in der Authenzität erkannt, anerkannt zu werden.
Das ist abhängig von meinem Partner und der Beziehung. Kann das jetzt nicht pauschal umschreiben. Ein Mann muss meine sukzessive Seite zum Klingen bringen. Haben bis jetzt nur wenige geschafft
D.h. das gewünschte Bdsm ergibt sich, bei stimmiger Chemie, für Beide von selbst.
Dem muss ich vehement widersprechen! Erfüllenden Kinky-Vanilla-Fetisch-Sex lebe ich mit meinem Partner, weil bei uns die Chemie stimmt. Für BDSM und speziell SM fehlt ihn einfach die entsprechende Neigung. Das erlebe ich mit einem Partner der BDSM kompatibel ist.

In einer innigen Beziehung ist es eine Frage des Gönnen können. Warum sollte ich meiner Partnerin nicht das ermöglichen, was ich ihr selbst nicht bieten kann oder möchte? Der 100 % passende Partner ist oft nur eine Illusion, man kann danach nur streben.
Ich bin z.B. kein Rigger, habe auch keine Ambitionen das in meiner knappen Freizeit zu lernen und ständig zu üben. Hat meine Sub Lust auf Suspension Bondage, darf sie sich einen passenden Rigger suchen. Mir ist dabei bewusst, das zwischen Rigger und Bunny sich eine innige Beziehung ergeben kann, die ich ihr vom Herzen auch gönne. Sie stellt aber unser Beziehung/Ehe damit weder infrage noch auf die Probe.
Ja wenn ich eine längjährige einigermasen harmonische Beziehung hätte, dann würde ich auch so denken.
Ich hatte 22 Jahre eine Beziehung für die ich einiges erdulden musste, die aber auch ihre schönen Momente hatte.
Schlussendlich habe ich diese beendet, weil es nicht mehr harmoniert hat und wir uns gegenseitig nur noch im Weg standen. Früher oder später wäre ich sonst wohl zum Giftopfer geworden.
In den letzten 17 Jahren habe ich mir ein eigenes Geschäft aufgebaut, was das finden eines passenden Partners auch nicht einfacher macht.
Wenn ich bei einer neuen Beziehung merke, das passt nicht zusammen, dann beende ich das, weil meine Existenz mir wichtiger ist, wie das Vergnügen
Für mich ist es nicht nur eine Facette, sondern DAS K.O. Kriterium schlechthin.
Wie von anderen schon angesprochen, ist Dominanz oder Devotheit auch für mich eine Charaktereigenschaft.
Die anderen Dinge, wie ähnliche Interessen, Humor oder Ansichten sind für mich durchaus auch wichtig.
Aber nur weil jemand einen anderen Musikgeschmack als ich hat, würde die Person deshalb nicht auf der "No-Go-Liste" auftauchen.
Anders verhält es sich mit BDSM bzw. D/S. Da wäre es ein "No-Go", wenn die andere Person nicht so ticken würde wie ich, da die entscheidende Kompatibilität, zum gemeinsam glücklich sein, nicht gegeben wäre.
Nach einigen Erfahrungen im BDSM kann ich schon sagen, erst muss die Beziehung im Ganzen stimmen. Egal ob Fern,- Wochenend- oder feste Beziehung im Zusammenleben.
Die Kompatibilität, gegenseitige Vorstellungen im BDSM stellt man ja schnell fest.
Beziehung aber ist Arbeit.
Da das Leben leider endlich ist, würde ich für mich sagen, dass BDSM mir zwar wichtig ist, aber wenn sonst alles stimmt in der Beziehung ich notfalls drauf verzichten würde. Nach dem Tod meines langjährigen Lebensgefährten/Dom konnte ich es auch. Und Zweisamkeit kann manchmal vieles aufwiegen. Auch kann man eine Beziehung ja öffnen, wenn nicht alle Bereiche abgedeckt werden vom Partner. Ich persönlich lege eh mehr Wert auf SM als auf D/S. Einfach weil ich D/S nur in einer festen und verbindlichen Beziehung ausleben kann und will. Dafür braucht es für mich tiefes Vertrauen, dass wachsen muss und sich entwickelt. Meine Hingabe ist nicht etwas, dass man einfordern kann. Ich brauche dafür Zeit und Raum. Nur den geben leider wenige....
Und auch bei MaleSubs finde ich es nicht toll, wenn sie sich mir sofort buchstäblich zu Füßen werfen. Ich komme mir dann so beliebig vor.
Für mich spielt es eine große Rolle, ich lebe meinen BDSM erst seit 3 Jahren. Davor hatte ich „normale Beziehungen“ es hat mir immer etwas gefehlt…. Eine offene Beziehung konnte ich nie eingehen, da ich zu der Kategorie Mensch gehöre die sehr treu sind. Selbst mit seinem Einverständnis wäre es für mich selbst ein Gefühl des Betrügens, damit könnte ich einfach nicht umgehen. Ich kann meinen BDSM nur mit sehr viel vertrauen ausleben, weshalb ich dies nur in einer festen Beziehung tue, nachdem das Vertrauen gewachsen ist. Leider erwarten die meisten „Herrn“ das man sich ihnen vor die Füße wirft nur weil sie sich dominant schimpfen… ich brauche lange um meine Submission zu zeigen, aber hat man das bei mir geschafft kann man sich glücklich schätzen, denn ich würde für meinen Herrn fast alles tun. Das waren zumindest die Worte meines ehemaligen Herrn… zudem ziehen mich generell nur dominante Männer an, mit dem passenden Alter… es würde für mich einfach nicht passen, wenn er nicht dominant wäre…
Leider erwarten die meisten „Herrn“ das man sich ihnen vor die Füße wirft nur weil sie sich dominant schimpfen… ich brauche lange um meine Submission zu zeigen, aber hat man das bei mir geschafft kann man sich glücklich schätzen, denn ich würde für meinen Herrn fast alles tun. Das waren zumindest die Worte meines ehemaligen Herrn
Genau SO ergeht es mir auch... man muss erst durch die rauhe Schutzschicht dringen. Mit Geduld, Fürsorge und Souveränität. Nur diese Eigenschaften bringen SEHR wenige Single Männer mit. Wie sagten wir in der Schulzeit: "Jungs sind wie Klos. Entweder beschissen oder besetzt." Manchmal glaube ich, da ist viel wahres dran. (Kann man auf Männer/Frauen, Doms und Subs übertragen )
"Man muss erst durch die raue Schutzschicht dringen. Mit Geduld, Fürsorge und Souveränität"
Genau das ist es eben, vor allem Fürsorge. Das erreicht man nicht mit Ignoranz... das scheinen aber nur die wenigsten zu verstehen. Warum sind die meisten Herrn der Meinung, dass sie die eiskalten spielen müssen? Die knallharten die keine Emotion zeigen, die nicht beruhigend einwirken?
Genau das ist es eben, vor allem Fürsorge. Das erreicht man nicht mit Ignoranz... das scheinen aber nur die wenigsten zu verstehen. Warum sind die meisten Herrn der Meinung, dass sie die eiskalten spielen müssen? Die knallharten die keine Emotion zeigen, die nicht beruhigend einwirken?
Auch wenn gleich wieder ein bestimmter "Dom" schreit, ich wolle Männer nur schlecht machen.... meiner Erfahrung und Einschätzung nach liegt es daran, dass bei vielen dann "Wunscherfüller", "Service-Dom" und "topping from the bottom" im Kopf aufploppen. Nur, wenn ein Dom Subs Wünsche NICHT berücksichtigt, wird SIE wohl auch nicht lange bleiben.
Meine Partner/Doms waren IMMER Wunscherfüller. Sie erfüllten ihre UND meine Wünsche. Ebenso waren sie eher "Service-Doms". Weil wenn sie mich überspielt hätten, wäre ich wohl blad weg gewesen.
Und "topping from the bottom" gibt es m.M.n. eh nur im eigenen Kopf. Klar kenne ich es auch, wenn ein Sub versucht mich zu etwas zu bringen, was er/sie will. Und das bemerke ich meist sofort. Dann liegt es doch an MIR selbst, entweder es schmunzelnd geschehen zu lassen (weeil ich Spaß daran habe) oder es mit Worten oder Maßnahmen zu unterbinden. Für mich ist dieses oft zitierte tftb nur die Angst seinbem Selbstbild nicht gerecht zu werden. Denn mal ehlrich, was vergebe ich mir, wenn ich Sub mal nachgebe?
Du sprichst mir so aus der Seele! Ich habe weis Gott noch nicht lange BDSM Erfahrung, aber ich hatte das Glück, gleich bei meinem ersten Herrn ins Schwarze zu treffen. Er hat mir so viel beigebracht…. Es war bei uns beiden immer ein fliesender Übergang… er hat mir immer zugehört und dann hat er entschieden, ob Druck oder eben Rücksicht notwendig ist. Und ich kann nur von mir aus sagen, es hat seiner Dominanz keinen Schaden zugefügt das er mir zuhörte, mich schützte, und immer mein Wohl an erster Stelle stand… es gab nur sehr selten die Augenblicke, in denen ich mir gewünscht hätte das er mehr durchgreift, ich bin aber auch kein einfacher Mensch 🙈😂😆