Covern (engl. Cover – Deckung, Schutz) ist im Bereich BDSM ein gebräuchlicher Begriff für einen „Schutzengel“ bei Blind Dates.
Da in der BDSM-Szene zur Kommunikation untereinander und zum Kennenlernen Gleichgesinnter vielfach die verschiedenen BDSM-Portale genutzt werden, ergeben sich die realen Kontakte daher aus anfangs virtuellen Bekanntschaften. Diese ersten Begegnungen werden von vielen BDSMer als nicht völlig ungefährlich eingeschätzt, da die Möglichkeit, sich aus einer als unangenehm empfundenen Situation zu befreien, bei einigen sexuellen Praktiken nicht immer gewährleistet ist.
Um dieses Risiko zu minimieren, werden unbeteiligte Dritte über den Ort und den Zeitpunkt des Treffens informiert. In Vereinbarungen wird festgelegt, ob das Cover persönlich, telefonisch oder durch SMS über das Wohlergehen der gecoverten Person informiert wird. Findet keine Rückmeldung statt oder verwendet der Gecoverte ein vereinbartes Codewort, werden Hilfsmaßnahmen durch den Schutzengel eingeleitet. (Quelle: Wikipedia)
Für wen ist ein covern sinnvoll?
Für jeden, der sich mit jemand Unbekanntem trifft, der oder die an ihm sexuell interessiert ist. Egal ob Mann oder Frau, Sub oder Top, hetero oder quer: jeder kann ein Opfer von Übergriffen werden. Besonders aufpassen muss man natürlich bei Leuten, die man im Internet kennengelernt hat: aber flüchtige Bekanntschaften aus dem realen Leben sind auch häufig nicht vertrauenswürdig. Eine gute Regel: Lieber hundertmal zu oft gecovert, als einmal zu wenig!
Wen kann man zum covern einsetzen?
Eine Person Deines Vertrauens ist oft eine sinnvolle Lösung, die über Dich und Deine Neigung genau Bescheid weiß. Aber auch ehrenamtliche Personen in BDSM-Netzwerken erklären sich oft bereit, diese Rolle zu übernehmen. In großen BDSM Foren oder Communitys lohnt sich das Nachfragen auf jeden Fall.
Wie könnte das covern bestenfalls ablaufen?
Die bekannteste und nützlichste Form von Covering ist der Anruf während eines BDSM-Kontakts, um zu prüfen, ob alles in Ordnung ist. Hierbei wird eine genaue Uhrzeit vereinbart, zu welcher der zu Beschützende vom Cover angerufen wird oder selbst anruft. Beides ist möglich. Bedenke jedoch, dass Du beim ersten BDSM-Treffen sehr aufgeregt bist und es dennoch nicht verpassen darfst, diesen Anruf zu tätigen oder entgegenzunehmen.
Vereinbare ein harmlos klingendes Codewort. So zum Beispiel könnte “Alles in Ordnung” ein Signal für ganz und gar nicht “bestens” sein – und “Ja, alles ist perfekt” als positives Signal dienen.
Eigenverantwortung
Der Vorgang des Coverns erschafft keine absolute Sicherheit, die definitiv auch beim Covern nicht gegeben ist. Viele Menschen haben eine sehr feine Antenne, besonders in Gefahrensituationen, jedoch eine vorgetäuschte Sicherheit kann die eigene Wahrnehmung verändern.
Wenn ich mich selbst in der Sicherheit des „gecovert-seins“ wiege, nehme ich unter Umständen eine akute Gefahr schwächer oder gar nicht wahr, denn „schließlich kann mir ja nichts passieren“.
Was hilft das Covern, wenn ich wirklich an einen Menschen mit kriminellen Absichten gerate?
Wer sich von Ängsten oder Unsicherheiten nicht abhalten lässt, sollte sein Risiko minimieren und sich nicht gleich mit einem Unbekannten zur einer privaten BDSM Session verabreden und öffentliche Orte wie ein Café oder Restaurant für ein erstes Treffen wählen.
Stimmt das Bauchgefühl und das Gegenüber entspricht den eigenen Erwartungen und Vorstellungen, wäre die Semiöffentlichkeit eines BDSM oder Swingerclub auch eine gute Wahl für die erste Session.
Die Eigenverantwortung kann Dir niemand abnehmen und ein Covern kann das Risiko immer nur verringern!
Letzte Aktualisierung: 2021-12-28 08:15:09
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